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Substanzwarnungen

TT online: "Pinky" bei Test der Innsbrucker Drogenarbeit Z6 entdeckt

02. August 2017

Das gefährliche Opioid U-47700, auch als „Pinky“ bekannt, wurde von der Drogenarbeit Z6 vor knapp zwei Wochen in einer abgegebenen Pillenkapsel getestet.

Innsbruck – Das gefährliche Opioid „U-47700“, das in der Szene auch als „Pinky“ bekannt ist, wurde vor knapp zwei Wochen zum Testen in der Innsbrucker Drogenarbeit Z6 abgegeben. Das berichtet der Koordinator vom Drug Checking, Manuel Hochenegger.

„Die Person hat die rot-weiße Kapsel bei uns testen lassen, in der Annahme, es handle sich um die halluzinogene Substanz 2C-B“, erzählt Hochenegger im Gespräch mit der Tiroler Tageszeitung.

Nach der Analyse in der Innsbrucker Gerichtsmedizin war dann aber klar: In Wahrheit steckte „Pinky“ in der kleinen Kapsel, eine hochgefährliche Substanz, die wie berichtet kürzlich in Kärnten ein Todesopfer gefordert hat (Mehr dazu lesen Sie hier: http://bit.ly/2tW7VRU).

Bei „Pinky“ handelt es sich eigentlich um ein Mittel zur Schmerzlinderung, das laut verschiedenen Berichten bis zu 7,5 Mal stärker als Morphin ist. Über die Langzeitfolgen ist noch nichts bekannt. In Tierversuchen hat sich aber gezeigt, dass schon kleinste Mengen starke Wirkung zeigen.

Mehrere Todesopfer in den USA und ein Toter in Österreich sprechen aber eine deutliche Sprache. Hochenegger weist in diesem Zusammenhang auf die Gefahr des Mischkonsums mit Alkohol oder anderen Substanzen wie etwa Fentanyl hin. „Dann wird es definitiv potenziell lebensbedrohlich“, so der Experte.

Die Gefahr sei vor allem, dass die Substanz den Konsumenten als ein anderes Mittel verkauft werde – wie es bei dem ersten „Pinky“-Test in Innsbruck der Fall war. „Die betroffene Person war ebenso wie wir verblüfft vom Ergebnis, weil sie ja gedacht hatte, etwas anderes abzugeben.“ Durch diese Täuschung könne auch die Wirkung völlig anders ausfallen, als erwartet. Noch dazu, weil „Pinky“ – wie viele andere Neue Psychoaktive Substanzen – sehr oft in einer sehr reinen und sehr starken Dosierung vertrieben werde. „Vom Konsum ist dringend abzuraten“, warnen daher auch die Experten vom Z6. (rena)

Das Angebot im Z6

Die Drogenarbeit Z6 bietet ein stationäres Drug Checking (DC) an. Hierbei können Konsumenten von Partydrogen jeden Montag zwischen 17.30 und 20.30 Uhr kostenlos und vertraulich Substanzen zum Testen abgeben. Diese werden im Labor des Instituts für Gerichtliche Medizin auf ihre qualitative und quantitative Zusammensetzung überprüft.

Die Abgabe hat keinerlei rechtliche Konsequenzen. Die Experten weisen aber darauf hin, dass die Abgabe keine Unbedenklichkeitserklärung sei, sondern einen Anhaltspunkt zur Risikominderung bieten soll. Jeder Substanzkonsum ist mit Risiken verbunden. Bei einem Informationsgespräch werden die Konsumten nicht nur auf die Gefahren und Wirkungen der jeweiligen Substanz hingewiesen. Sie sollen sich außerdem kritischer mit ihrem Konsum auseinandersetzen.

Kategorie: News